Netzwerk von Agroforst-Ressourcen Zentren


Seit der Gründung im Jahr 1992 engagiert sich EcoHimal für die Bekämpfung des Klimawandels durch Anpassung der lokalen Landwirtschaft an die Herausforderungen. Wir versuchen die Widerstandsfähigkeit ländlicher Kleinbauern durch verschiedene Instrumente und Techniken zu verbessern, etwa durch gemeinschaftlich geführte Agroforst- und Ressourcenzentren, durch mehrschichtigen Anbau und biointensive Plantagentechnologien, Förderung des ökologischen Gemüseanbaus in lokal errichteten Gewächshäusern, durch Regenwassernutzung und den Anbau von Bäumen zum Schutz von Hängen.

Die Anwendung eines gemischten, mehrschichtigen Baumpflanzensystems an gefährdeten Berghängen trägt zum Klimaschutz und zur Erhaltung des Bodens bei. Es verbessert die biologische Vielfalt und die Widerstandsfähigkeit, minimiert das Risiko von Ernteausfällen, fördert die kreative Landnutzung, spart Energie und Ressourcen und verbessert die Kohlen­stoffbindung. Darüber hinaus bietet es kurz- und langfristige Einkommensmöglichkeiten sowie viele weitere Vorteile wie Schatten, Brennholz, Laub für Mulch und Kompost, Futtermittel und den Schutz von Lebensräumen für Wildtiere.

Langfristig führt die Einführung von vielseitigen, mehrschichtigen Anbausystemen zu einer optimierten Nutzung der Landressourcen und zur Verringerung des Risikos von Ernteaus­fällen. Sie stärkt die Randgruppen, einschließlich Frauen und Menschen mit Behinderungen, und bietet alternative Lebensmöglichkeiten. Es mildert die Auswirkungen des Klimawandels, indem es die Aufforstung und den Schutz der Umwelt durch den Aufbau von Fähigkeiten unterstützt. Die Einführung neuer Kulturen in das mehrschichtige System kann nach der Reifung der Obst- und Nussbäume zu erheblichen Einkommenssteigerungen führen. All dies sollte durch die Einrichtung und Institutionalisierung von Frauen- und Bauerngruppen, Baumschulen, Genossenschaften und Verkaufsstellen verankert werden.

Derzeit wird ein Netzwerk von solchen Zentren aufgebaut, die im Rahmen einer Reihe von Projekten gefördert werden. In Nepal ist dies in Solukhumbu, Khotang, Khavrepalanchok, Magdi, Lamjung, Sindhupalchok (Dhuguna Ghadi) Kalikot und Karnali der Fall, ein ähnliches Projekt wird im Süden Kirgistans, in Kara-Bak, Verwaltungsbezirk Batken, umgesetzt. Die Projekte haben eine unterschiedliche Laufzeit, sollten jedenfalls spätestens 2025 auf eigenen finanziellen Beinen stehen.


Familienbetriebene Agroforstwirtschaft in Kara-Bak, Kirgistan


Batken ist einer der abgelegenen, bergigen Grenzbezirke in Kirgistan. Er grenzt im Südwesten und Norden an Tadschikistan und im Nordosten an Usbekistan. Die Landwirtschaft ist für den Lebensunterhalt und das Wohlergehen der gesamten ländlichen Bevölkerung von entscheidender Bedeutung.

Das Projekt Familienbetriebene Agroforstwirtschaft für eine nachhaltige Zukunft (2020-2023) wird in Kara-Bak Aiyl Aimak (Kommunalverwaltung) des Bezirks Batken in Zusammenarbeit mit der kirgisischen Nichtregierungsorganisation Agents of Changes umgesetzt. Kara-Bak Aiyl Aimak wurde aufgrund des großen Anteils armer und sozial benachteiligter Menschen, seiner hohen Bevölkerungsdichte und seiner geographischen Abgeschiedenheit ausgewählt. Das Gebiet ist anfällig für grenzüberschreitende Konflikte, verfügt über beschränkte natürliche Ressourcen, wird geplagt von Ernährungsunsicherheit und Nahrungsmittelknappheit, leidet unter hoher Arbeitslosigkeit und folglich unter einer hohen Migrationsrate. In 4.580 Haushalten leben rd. 18.000 Einwohner in den verschiedenen Gemeinden. Die extreme Armutsquote beträgt 40,7%, ist damit die höchste aller ländlichen Bezirke von Batken.


Agroforstwirtschaft zur Anpassung an den Klimawandel in Nepal und Bhutan


Dieses Projekt ist eine Weiterentwicklung der erfolgreichen Agroforstwirtschaftlichen Ressourcenzentren und des Programms für nachhaltigen Baumanbau von EcoHimal. Von dem AFRC-Modell haben bislang mindestens 50.000 Landwirte profitiert. Es ist erwiesen, dass es wirtschaftlich und ökologisch funktioniert und eine Strategie zur Anpassung an den Klimawandel und zur Stärkung der Frauen darstellt. Neue AFRCs im Kalikot-Distrikt in Nepal und in drei Distrikten in Bhutan (Dagana, Trashigang, Trashi Yangtse) werden als Drehscheibe für Bildung, Ressourcen und Ausbildung fungieren. Sie werden es den Bauern und nachfolgenden Generationen ermöglichen, die notwendigen Fähigkeiten zu entwickeln, um ihre traditionellen Anbausysteme erheblich zu diversifizieren und nachhaltig zu wirtschaften, um den Klimawandel zu bekämpfen, die biologische Vielfalt zu fördern und Einkommen zu erzielen.

Das Projekt ist auf drei Jahre angelegt (2023-2026) und wird von der Third Millennium Stiftung, der Hamasil Stiftung, der Tarayana Foundation und dem Glacier Trust unterstützt.

Kontakt


EcoHimal Austria Gesellschaft für Zusammenarbeit Alpen-Himalaya
Hofhaymer Allee 11/17
5020 Salzburg
E-Mail: office@ecohimal.org
T: +43 662 829492
ZVR Zahl: 886266575

Unsere Partner